Goethe-Universität und Frankfurt Institute for Advanced Studies vereinbaren in neuem Kooperationsvertrag engere Zusammenarbeit
Die Goethe-Universität und das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) werden vom kommenden Jahr an gemeinsame Forschungsvorhaben und den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch intensivieren und erweitern. Dazu hat nun ein neuer Kooperationsvertrag die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Der Vertrag wurde gestern, am 11. November, unterzeichnet.
FRANKFURT.
Interdisziplinäre Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Neuro- sowie
Computerwissenschaften – dies sind die Gebiete, auf denen Goethe-Universität
und FIAS seit der Gründung des Forschungsinstituts im Jahr 2003
zusammenarbeiten. Mit dem neuen Vertrag können nun vorhandene Projekte
intensiver aufeinander ausgerichtet und neue Projekte gestartet werden.
„Der Vertrag gibt uns die Freiheit, noch stärker interdisziplinär
zu forschen und unsere Projekte komplementär zu den Fragestellungen der beiden
Partner zu gestalten“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff
bei der Vertragsunterzeichnung am gestrigen Abend. „Was uns aber besonders
wichtig ist: Das FIAS wird jetzt mit den naturwissenschaftlichen Fachbereichen
der Universität eng verzahnt, indem zum Beispiel ein Projekt im FIAS auch über
die Universität beantragt werden kann.“
Prof. Dr. Volker Lindenstruth, der Vorstandsvorsitzende des FIAS,
erklärte: „Auch wenn das FIAS eigenständig und unabhängig agiert, gab es
natürlich immer enge Verbindungen zwischen den beiden Institutionen. Wir freuen
uns außerordentlich darauf, diese Zusammenarbeit nun zu verstärken und
strukturell zu verankern“. Prof. Dr. Volker Lindenstruth unterzeichnete den Kooperationsvertrag gemeinsam mit
seinem Vorstandskollegen Dr. Rolf Bernhardt.
Geplant ist etwa, im Rahmen des Centers for Scientific Computing
(CSC) gemeinsam technische und inhaltliche Themen des Hochleistungsrechnens in
den Natur- und Lebenswissenschaften weiterzuentwickeln; erst kürzlich war die
Goethe-Universität in den nationalen Verbund zum Hochleistungsrechnen
aufgenommen worden. Intensiviert werden soll auch die Zusammenarbeit in den Lebenswissenschaften:
So kooperieren bereits Forscherinnen und Forscher bei dem LOEWE-Schwerpunkt
Mehrskalen-Modellierung (CMMS), der komplexe biologische Systeme quantitativ
erfassen will; ebenso arbeiten Wissenschaftler gemeinsam im Clusterprojekt ENABLE,
das untersucht, wie neuartige Medikamente für Entzündungen und Infektionen
entwickelt werden, wenn man das innere Gleichgewicht von Zellen (Homöostase)
besser versteht. Damit ist das FIAS zukünftig auch in die Vorbereitung zur
Exzellenzstrategie des Bundes einbezogen.
Über die Förderung der laufenden Projekte hinaus hat die
Goethe-Universität zudem ein Fellowship-Programm entwickelt, das ihre
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützen soll, neue Projekte
mit dem FIAS zu starten. So erhalten die Forscherinnen und Forscher die
Möglichkeit, sich am FIAS im Rahmen eines Sabbaticals neuen kreativen und
interdisziplinären Ansätzen für ihre Forschung zu widmen.
Im FIAS wirken etwa 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,
einige Fellows forschen und lehren zugleich an der Goethe-Universität.
Gemeinsam betreiben die beiden Einrichtungen auch die Nachwuchsförderung, etwa
im Rahmen der Frankfurt Graduate School for Science (FIGSS) am FIAS und des
Programms zur Förderung von Promovierenden im GRADE Center iQbio an der
Goethe-Universität.
Die Goethe-Universität hat das FIAS im Jahr 2003 als Stiftung des
bürgerlichen Rechtes errichtet. Seitdem fördert das FIAS die Wissenschaft im
Bereich der interdisziplinären, theoretischen Grundlagenforschung in den Natur-
und Lebenswissenschaften. Dabei arbeitet es als ambitionierte, unabhängige
wissenschaftliche Institution. Gleichzeitig
ist das FIAS Schnittstelle für Forschungsaktivitäten an der Goethe-Universität
und an verschiedenen umliegenden Forschungsinstitutionen und wird so einen
wichtigen Baustein im Rahmen der Vorbereitung zur nächsten Exzellenzinitiative
bilden.
Bild zum Download: https://fias.institute/media/2021_11_11_kooperationsvertrag_presse.jpeg
Bildtext: Ein neuer Kooperationsvertrag für engere Zusammenarbeit:
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff (Mitte) und die beiden
Vorstandsmitglieder des FIAS, Prof. Dr. Volker Lindenstruth (links) und Dr.
Rolf Bernhardt (rechts), nach der Vertragsunterzeichnung (Foto: Sälzer/FIAS)
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Volker Lindenstruth
Frankfurt Institute for Advanced Studies
Institut
für Informatik
Goethe-Universität
069 798 47688
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https://fias.institute