Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema Bewegung erschienen – Sportmediziner Michael Behringer erforscht die Ursachen von Muskelkrämpfen
Die meisten Menschen vertrauen bei Muskelkrämpfen auf Magnesium. Aber die wissenschaftliche Beweislage dafür ist dünn – und die Theorie, dass Krämpfe durch einen Elektrolytmangel entstehen, mehr als 100 Jahre alt. Sportmediziner Michael Behringer hat eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Was helfen könnte im Kampf gegen den Krampf, darüber lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ zum Thema „bewegt“.
FRANKFURT. Sie
können selbst guttrainierten Sportlern einen Strich durch die Rechnung machen:
Wadenkrämpfe sind besonders bei Triathleten und Marathonläufern eine häufige
Plage, die schon manchen Sieg vereitelt hat. Aber nicht nur Sportler leiden
unter Krämpfen: Auch andere Menschen haben nachts häufige und äußerst
schmerzhafte Muskelkrämpfe, die sie schier zur Verzweiflung bringen. »Die
Kombination von Schmerz und Schlafmangel führt in schweren Fällen manchmal
sogar zu Suizidgedanken«, sagt Prof. Michael Behringer, Sportmediziner an der
Goethe-Universität.
Im Breitensport ist Magnesium das beliebteste Mittel gegen
Krämpfe, und das schon seit vielen Jahrzehnten. Doch die Evidenz dafür, dass
Magnesium Krämpfen vorbeugt oder sie lindert, ist laut einer Metaanalyse von 2020
äußerst gering. Michael Behringer und sein Team verfolgen eine andere
Strategie, die insbesondere bei starker Krampfneigung helfen könnte: Mit Hilfe
von elektrischer Stimulation wird der Muskel so trainiert, dass die
Krampfschwelle ansteigt. Näheres zur Krampfforschung an der Goethe-Universität
ist in der neuesten Ausgabe von Forschung Frankfurt, dem Wissenschaftsmagazin
der Goethe-Universität, nachzulesen.
In weiteren Beiträgen berichten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler über ihre Forschungsprojekte zu verschiedenen Aspekten von
Bewegung, zum Beispiel wie sie Computern das Erkennen unterschiedlicher
Bewegungen wie „schneiden“ oder „winken“ beibringen, wie die
„Zappel-Philipp“-Krankheit ADHS auch noch Erwachsenen zu schaffen macht oder
wie sich in der Quantenphysik zwei Bewegungen überlagern, die jeweils nur mit
einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten. Andere Beiträge wiederum gehen zum
Beispiel der Frage nach, wie die fast immer und überall verfügbaren Smartphones
das Medium Film verändern oder wie die Integration von Migranten durch
Sportvereine gefördert werden kann.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2021) kann von
Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de