DFG bewilligt Mittel für weiteren Ausbau der Informationsangebote
FRANKFURT. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt umfangreiche Mittel für den weiteren Ausbau der drei Fachinformationsdienste (FID) Afrikastudien, Biodiversitätsforschung und Linguistik und fördert die drei Projekte in den nächsten Jahren an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main mit insgesamt über 2,8 Millionen Euro. Damit stellt die Frankfurter Universitätsbibliothek sieben von 35 Fachinformationsdiensten im nationalen DFG-Programm. „Wir freuen uns, dass die Universitätsbibliothek Frankfurt ihre hervorragenden Informationsangebote für Forscherinnen und Forscher weiter ausbauen kann“, betont Prof. Simone Fulda, Vizepräsidentin für Forschung und Akademische Infrastruktur an der Goethe-Universität.
Zur Unterstützung von Wissenschaft, Forschung und Lehre hat die DFG ein
nationales Netz von Fachinformationsdiensten initiiert und fördert dessen
Aufbau. Ziel ist die Bereitstellung fachrelevanter Informationsangebote. Seit
Programmstart im Jahr 2014 hat die DFG der Universitätsbibliothek Johann
Christian Senckenberg (UB JCS) den Aufbau von sieben Fachinformationsdiensten
übertragen: Afrikastudien, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft,
Biodiversitätsforschung, Darstellende Kunst, Germanistik, Jüdische Studien und
Linguistik. Für drei dieser FIDs sagte die DFG jetzt die weitere Förderung zu.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des FID Afrikastudien
war und bleibt auch zukünftig die Erwerbung von Literatur, die auf dem
Kontinent erscheint. Zugang zu dieser schwer beschaffbaren – oft auch „grauen“ Literatur
– hat zum Ziel, afrikanische Wissenschaftsdiskurse in Deutschland überhaupt
verfügbar zu machen, und ist damit für die Afrikastudien essenziell. Für das
bestehende Suchportal ilissAfrica sind eine umfassende Modernisierung, eine
Erweiterung des Suchraumes und personalisierte Funktionalitäten geplant. Der
FID Afrikastudien kooperiert mit dem Exzellenzcluster Africa Multiple an der
Universität Bayreuth, mit einem Fokus auf dem Bereich Forschungsdaten.
Für die Biodiversitätsforschung ist es erforderlich, Informationen aus der Literatur der letzten 250 Jahre in Formate umzuwandeln, die effiziente IT-gestützte Analysen ermöglichen. Der Fachinformationsdienst Biodiversitätsforschung (BIOfid) leistet hierzu einen grundlegenden Beitrag. In der zweiten Projektphase wird Literatur zu Themen wie Bodenzoologie oder Insektensterben digitalisiert, mit fortgeschrittenen Text-Mining-Methoden verarbeitet und verfügbar gemacht. Weitere Ziele von BIOfid sind die Förderung von Open Access, die Verfügbarmachung von Text-Mining-Werkzeugen und eine umfassende Versorgung mit Spezialliteratur zur Biodiversität.
Im Folgeprojekt FID Linguistik wird der Nachweis von Sprachkorpora und
vergleichbaren Forschungsdaten sowohl durch bibliothekarische als auch durch
Linked-Data-Technologien qualitativ und quantitativ weiter ausgebaut. Die
Erschließung von Sekundärliteratur wird durch die automatisierte Ermittlung
inhaltlicher Metadaten gefördert. Zur Optimierung der Suche nach all diesen
Informationen einschließlich deren Export und maschineller Weiterverarbeitung
wird das Datenmodell des Linguistik-Portals auf ein Linked-Data-Format
umgestellt. Diese innovativen Vorhaben werden flankiert durch den Erwerb von
Literatur sowie Datenbank- und Korpus-Lizenzen und durch Maßnahmen zur Stärkung
der Open-Access-Infrastruktur im Bereich Linguistik.
Mit
den sieben Fachinformationsdiensten positioniert sich die
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg damit als feste Größe im
System der Infrastruktureinrichtungen für Wissenschaft und Forschung in
Deutschland.
Information:
http://www.ilissafrica.de/
https://www.biofid.de/de/
https://www.linguistik.de/
https://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/lis_foerderangebote/fachinfodienste_wissenschaft/index.html
Kontakt
für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstelle Ausbildung und
Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. (069) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de