Die Ringvorlesung des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“, der Frankfurter Gespräche zum Informationsrecht und des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität untersucht ab dem 11. November 2020 die Auswirkungen der Digitalen Revolution aus soziologischer und rechtswissenschaftlicher Perspektive
FRANKFURT.
Künstliche Intelligenz (KI), Algorithmen und Technologien zur Verarbeitung und
Auswertung großer Datenmengen (Big Data) stehen im Zentrum der Digitalen
Revolution. Sie wirken sich im heutigen globalen Zeitalter nicht nur auf die
Produktions- und Arbeitswelt, sondern auf nahezu alle Bereiche
gesellschaftlichen Lebens aus und verändern gemeinschaftliche Strukturen ebenso
wie ökonomische Geschäftsmodelle. Damit eng verwoben sind neben Fragen des
Datenschutzes, insbesondere Fragen der Macht(um)verteilung und der rechtlichen
Regulierung.
Aspekten dieser Themenkomplexe widmet sich ab dem 11. November
2020 an fünf Terminen die Ringvorlesung
„Machtverschiebung
durch Algorithmen und KI“,
jeweils
um 18.00 Uhr
online
via Zoom.
Veranstalter sind das Forschungsnetzwerk „Die normative Ordnung
künstlicher Intelligenz | NO:KI“ am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“
gemeinsam mit den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls
für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und
Verwaltungswissenschaften und dem Fachbereich Rechtswissenschaft der
Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Organisiert und konzipiert wurde die Reihe von Prof. Roland
Broemel (Professor für Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Währungsrecht,
Finanzmarktregulierung und Rechtstheorie der Goethe-Universität), Prof. Christoph
Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und
Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der
Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und
Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht,
Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der
Goethe-Universität).
Zu den vortragenden ExpertInnen der Reihe gehören Prof. Mireille
Hildebrandt, Prof. Kristian Kersting, Prof. Jörn Lamla, Prof. Antje von
Ungern-Sternberg und Prof. Christiane Wendehorst.
Schlagwortartige Beispiele, die im Zentrum ihrer Vorträge stehen
werden, reichen von sozialen Netzwerken und Suchmaschinen über die sogenannte
Industrie 4.0, das predictive policing, die medizinische Forschung bis
hin zum Versicherungs- und Finanzmarktsektor (FinTech). Als Kehrseite
birgt dieses innovative, aus statistischen Wahrscheinlichkeiten generierte
Wissen nicht nur Risiken von Verzerrungen und Diskriminierungen, sondern
begünstigt auch eine Konzentration gesellschaftlicher und ökonomischer Macht.
Der Zugang zu Daten und die Analysekompetenz prägen das Gestaltungspotential
bestimmter Akteure, insbesondere von Plattformbetreibern – auch dies soll
diskutiert werden.
Im Anschluss an eine Einführung in die technischen Grundlagen
erörtert die Ringvorlesung die gesellschaftlichen Auswirkungen aus
soziologischer Perspektive und diskutiert Optionen rechtlicher Regulierung.
Die einzelnen Termine im Überblick:
11. November 2020, 18.00 Uhr
Legal effect in computational 'law'
Prof. Mireille Hildebrandt (Vrije Universiteit Brussel)
23. November 2020, 18.00 Uhr
Machtverschiebung durch Algorithmen – computerwissenschaftliche
Perspektiven
Prof. Kristian Kersting (Technische Universität Darmstadt)
16. Dezember 2020, 18.00 Uhr
Gesellschaft als digitale Sozialmaschine? Zur soziotechnischen
Transformation des selbstbestimmten Lebens
Prof. Jörn Lamla (Universität Kassel)
25. Januar 2021, 18.00 Uhr
Haftung für Künstliche Intelligenz – droht ein Verantwortungsvakuum?
Prof. Christiane Wendehorst (Universität Wien)
3. Februar 2021, 18.00 Uhr
Machtverschiebung durch Algorithmen – ein Thema für Datenschutz
und Antidiskriminierungsrecht?
Prof. Antje von Ungern-Sternberg (Universität Trier)
Eine Anmeldung an office@normativeorders.net
ist erforderlich. Die Logindaten werden nach Anmeldung übermittelt.
Weitere Informationen unter: www.normativeorders.net/ringvorlesungen
Kontakt:
Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am
Main, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net;
www.normativeorders.net