Der US-amerikanische Philosoph und Verfassungsrechtler Bruce Ackerman spricht bei den Frankfurt Lectures des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Physik in Aufruhr. Heisenbergs Unschärferelation und Einsteins Relativitätstheorie haben eine neue Ära eingeläutet – indem sie unter anderem die Newtonschen „Gesetze“ in Frage stellen, die die Grundlage des aufklärerischen Denkens gewesen sind. Eine Vielzahl von Denker:innen und Künstler:innen hat sich mit den weitreichenden Folgen dieser wissenschaftlichen Neudefinition der Realität auseinandergesetzt – so auch die französischen und deutschen Existentialisten. Was lehren sie uns über unsere Zeit, eine Zeit der tiefgreifenden Ungewissheit?
Die
diesjährigen Frankfurt Lectures des renommierten US-amerikanischen Philosophen
und Verfassungsrechtlers Bruce Ackerman konzentrieren sich auf eine kritische
Gegenwartsdiagnose in den Vorträgen
„Postmodern
Predicaments“
am 8. und 9. Mai,
jeweils um 18.15 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ5,
auf dem Campus
Westend der Goethe-Universität.
In
zwei Einzelvorträgen, „How Real is Virtual Reality?“ (am 8. Mai) und „The
Genetic Lottery“ (am 9. Mai) behandelt der Sterling Professor of Law and
Political Science an der Yale University Ackerman die Ideen der
Existentialisten als eine entscheidende Ressource in der Auseinandersetzung mit
gegenwärtigen Herausforderungen: Wie kann ein sinnvolles Leben in einer durch
die High-Tech-Revolution veränderten sozialen Welt gestaltet werden?
Die
Vorträge beruhen auf Ackermans demnächst erscheinendem Buch „The Post-Modern
Predicament“ (Yale University Press). In diesem geht es darum, wie Menschen ihr
Leben in der sogenannten „schönen neuen Welt“ des einundzwanzigsten
Jahrhunderts selbst in die Hand nehmen können. Ackerman geht dabei davon aus,
dass Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und andere Denker:innen des 20.
Jahrhunderts zum Verständnis der Herausforderungen für die Grundlagen einer
liberal-demokratischen Gesellschaft beitragen können.
Bruce
Ackerman ist Sterling-Professor für Recht und Politikwissenschaft an der Yale
University und Autor zahlreicher Bücher im Bereich der politischen Philosophie,
des Verfassungsrechts und öffentlichen Rechts. Zu seinen wichtigsten Werken
gehören "Social Justice in the Liberal State" und die mehrbändige
Verfassungsgeschichte "We the People" sowie „Die
Stakeholder-Gesellschaft“.
Ackerman
ist zudem „Commandeur des Ordre national du Mérite“ der Französischen Republik
und Fellow der American Academy of Arts and Sciences. Die American
Philosophical Society hat ihn mit dem Henry Phillips Prize for Lifetime
Achievement in Jurisprudence ausgezeichnet.
Die
Vorträge finden auf Englisch statt und sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de