Begleitprogramm zur Ausstellung „Bending the Curve“ im Frankfurter Kunstverein – zwei Veranstaltungen des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Die globale
Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Gegenwart. Vor allem
von den Industrieländern verursacht, betreffen die Folgen des Klimawandels aber
am stärksten den Globalen Süden und ärmere Bevölkerungsschichten weltweit. Dort
drohen Verarmung und klimabedingte Migration. Auch in den Industrieländern wird
dieses Ungleichgewicht zunehmend zum Thema, wie der Klimaaktivismus der
„Letzten Generation“ zeigt.
Die Ausstellung „Bending the Curve – Wissen, Handeln, [Für]Sorge für Biodiversität“ – kuratiert vom Frankfurter Kunstverein in Kooperation mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie dem Zoo Frankfurt – widmet sich der Frage, wie die Abnahme der Artenvielfalt gestoppt und wie mit Handlungsideen zur Erholung der Ökosysteme eine positive Trendumkehr geschafft werden kann.
Im
Begleitprogramm wird die Ausstellung von zwei Veranstaltungen des
Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Frankfurter
Kunstverein ergänzt. Dort geht es um Fragen wie: Können nachhaltige Lösungen für Umweltkrisen
gefunden und gleichzeitig wirtschaftliche Gerechtigkeit verwirklicht werden?
Wie stehen die wechselseitigen Interessen der internationalen
Fossilbrennstoffindustrie und des Klimaaktivismus einander gegenüber? Und
besteht überhaupt noch Hoffnung, die Klimakrise abzuwenden?
Der
Auftaktvortrag findet statt am
8. Februar 2024,
18.30 Uhr
Mobilizing Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und
die Gefahren von
Plutokratie und Pessimismus
von Prof.
Dr. Darrel Moellendorf
Forschungszentrum
„Normative Ordnungen“, Goethe-Universität.
Der
zweite Vortrag mit anschließendem Podiumsgespräch folgt am
20. Februar 2024,
20 Uhr
(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise
Prof. Dr. Klaus Günther
Forschungszentrum
„Normative Ordnungen“, Goethe-Universität.
Am Podiumsgespräch nehmen teil: Prof. Dr. Klaus Günther, Prof. Dr. Gabriele
Britz (Richterin des Bundesverfassungsgerichts a. D.,
Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Christoph Burchard
(Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität).
Es moderiert Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des
Forschungszentrums „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität.
Beide
Veranstaltungen finden statt im Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am
Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt am Main.
Der
Eintritt kostet jeweils 5 Euro. Für Mitglieder des Frankfurter Kunstvereins
sind die Veranstaltungen kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zu
den Veranstaltungen:
Der
politische Philosoph Darrel Moellendorf wird in seinem Vortrag „Mobilizing
Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und die Gefahren von Plutokratie und
Pessimismus“ das Verhältnis von Klimawandel, globaler Armut, Gerechtigkeit
und Bedeutung politischer Antworten auf internationaler und nationaler Ebene
diskutieren. Dabei vertritt er die Ansicht, dass Hoffnung mobilisiert werden
kann, indem an einer Welt gearbeitet wird, die sich für nachhaltige Lösungen
von Umweltkrisen einsetzt, die Naturwunder der Erde wertschätzt und eine Vision
von wirtschaftlicher Gerechtigkeit verwirklicht. Der Vortrag stützt sich auf
Moellendorfs kürzlich erschienenes Buch „Mobilizing Hope: Climate Change and
Global Poverty“.
Vortrag
und Podiumsgespräch „(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise“ greifen
den Klimawandel aus juristischer Perspektive auf. Im Zentrum wird der
Klimabeschluss des deutschen Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021
stehen. Dabei geht es dem Juristen und Rechtsphilosophen Professor Klaus
Günther insbesondere um den Begriff der »intertemporalen Freiheitssicherung«.
Der juristische Schlüsselbegriff spielt angesichts der sich beschleunigenden
Klimakrise eine immer größere Rolle und soll eine gerechte Verteilung von
Freiheitschancen über die Generationen hinweg garantieren.
Die
weitere Teilnehmerin am Podiumsgespräch, die Gießener Professorin Gabriele
Britz, war als damalige Richterin des Bundesverfassungsgerichts und
Berichterstatterin maßgeblich am Klimaschutz-Beschluss beteiligt. Der Jurist
Christoph Burchard befasst sich in seiner Forschung unter anderem mit den
Transformationen von Strafrecht.
Günthers
Vortrag findet zugleich statt im Rahmen der Ringvorlesung „Klimakrise und
Strafrecht“, die von Christoph Burchard und Finn-Lauritz Schmidt am
Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ organisiert wird. (Weitere
Informationen: https://contrust.uni-frankfurt.de/veranstaltungen-2/klimakrise-und-strafrecht/)
Zur
Ausstellung „Bending the Curve“ im Frankfurter Kunstverein:
Ohne
Artenvielfalt ist auf dem Planeten Erde auch keine menschliche Existenz
möglich. Schon zu lange nimmt die Artenvielfalt jedoch ab. Und zwar in
alarmierendem Tempo. Diese Erkenntnis eint das Kurator:innenteam des
Frankfurter Kunstvereins, welches das Senckenberg Biodiversität und Klima
Forschungszentrum sowie den Zoo Frankfurt eingeladen hat, sich zu einer
interdisziplinären Kooperation zusammenzuschließen. Ergebnis ist die neue
Ausstellung Bending the Curve – Wissen, Handeln, [Für]Sorge für
Biodiversität, deren Titel auf das Konzept „Bending the Curve of
Biodiversity Loss“ anspielt. Es geht um die Frage, wie der Negativtrend
gestoppt oder sogar umgekehrt werden kann. Und es geht um positive Erzählungen.
Damit beschäftigen sich die in der Schau versammelten Positionen aus Kunst und
Wissenschaft. Sie illustrieren Wege und Handlungsideen zur Erholung der
Ökosysteme und dienen dem Ziel einer Schubumkehr in der Biodiversitätskrise.
Mit
Arbeiten von Alexandra Daisy Ginsberg / Fernando Laposse / Julia Lohmann /
Maurizio Montalti / MYRIAD. Where we connect. / Fraunhofer-Institut für
Angewandte Polymerforschung IAP / Karlsruher Institut für Technologie, Fakultät
für Architektur / Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie / Walter R.
Tschinkel / Zoo Frankfurt.
Die
Ausstellung kann noch bis einschließlich 3. März 2024 besucht werden.
Details
zum Programm:
www.normativeorders.net
www.fkv.de
Information
Anke Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
Tel.:
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net;
www.normativeorders.net/de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de