Veranstaltung der Buch- und Medienpraxis in der jugend-kultur-kirche sankt peter / 29. Juni 2022.
FRANKFURT.
Was ist Horror? Wovor haben wir Angst? Vor dem konkret Monströsen, etwa der
sagenhaften Figur des blutdürstigen Vampirfürsten Dracula, oder vor dem nicht
fassbar Unheimlichen wie elternlosen Jugendlichen, die mit Kanthölzern auf
Menschenjagd gehen? Und welche Rolle spielt das Monströse überhaupt in diesen
Erzählungen? Ist es die Metapher einer perspektivlosen Gesellschaft, die
Parabel der stetigen Überforderung in einer überschnell gewordenen Welt, sind
es die Insignien der Aussichtslosigkeit maroder Systeme? Mit Dana Grigorcea und
Philipp Böhm werfen wir einen Blick auf das Spektrum des Unheimlichen und
schlagen einen Bogen von den Monsterfiguren, wie wir sie kennen, zum
unsichtbaren und schleichenden Horror des Alltäglichen. Die Veranstaltung „Monströs: Horror als literarisches Narrativ
unlebbarer Verhältnisse“ findet statt im Rahmen des Kurses Kulturmanagement
2022 der Buch- und Medienpraxis an der Goethe-Universität Frankfurt, geleitet
von Silke Hartmann in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im
Mousonturm und der jugend-kultur-kirche sankt peter.
Mittwoch,
29. Juni 2022, 19.30 Uhr:
„Monströs: Horror als
literarisches Narrativ unlebbarer Verhältnisse“
Mit Dana Grigorcea und Philipp Böhm
Moderation: Tristan Bortlik und Sophia Stier, Musik: DJ Bunny Tsukino
jugend-kultur-kirche
sankt peter, Stephanstraße 6, 60313 Frankfurt am Main
Eintritt: 8,- / 5,-.
Anschlussparty mit DJ Bunny
Tsukino.
Dana Grigorcea, geboren
1979 in Bukarest, studierte Germanistik und Nederlandistik. Die Werke der
rumänisch-schweizerischen Schriftstellerin, etwa der Roman „Das primäre Gefühl
der Schuldlosigkeit“ oder die Novelle „Die Dame mit dem maghrebinischen
Hündchen“, wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet,
u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Ihr Roman „Die nicht
sterben“ wurde 2021 für den Deutschen Buchpreis nominiert und 2022 mit dem
Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Dana Grigorcea lebt seit vielen Jahren
mit ihrer Familie in Zürich. Die Schriftstellerin nimmt in ihrem Roman „Die
nicht sterben“ transsilvanische Mythen in den Blick und verknüpft die
Geschichte des Fürsten Dracula mit dem Porträt einer postkommunistischen
Gesellschaft, die in einer Art Zwischenreich der Perspektivlosigkeit gefangen
scheint.
Philipp Böhm, geboren 1988 in Ludwigshafen, studierte in Jena und Bremen. Er
ist Mitglied der Redaktion des Literatur- und Kulturmagazins metamorphosen,
schreibt für die Wochenzeitung Jungle World und arbeitet für das Kreuzberger
Literaturhaus Lettrétage. 2014 erhielt er das Bremer Autorenstipendium, sein
Debütroman „Schellenmann“ erschien 2019 im Verbrecher Verlag. 2022 folgte der
Erzählungsband „Supermilch“. Philipp Böhm lebt und arbeitet in Berlin. Die
Geschichten in Philipp Böhms Erzählband „Supermilch“ beschreiben eine unruhige,
nervöse Zeit: sie erzählen von der Transformation der Arbeitswelt und der
Unmöglichkeit, innezuhalten, vom digitalen Alltag und der Ermüdung durch die
stetige Selbstoptimierung, von einer unerklärbaren, aber immer präsenten Angst.
Bunny Tsukinos Sound lässt
sich am besten als eine Mischung aus treibenden Breaks, Jungle-Beats und
modernen Electro-Tunes beschreiben. Sie ist nicht nur Teil des Berlin-Leipzig
Labels none/such, sondern auch Mitbegründerin der neuen Veranstaltungsreihe
„HOTSHOT“ im Institut für Zukunft und kuratiert den Leipziger
Mittwochsklassiker „Halftime“ im Conne Island.
Buch- und Medienpraxis sind Bela Bärmann, Paula Blömers,
Tristan Bortlik, Chiara Eich, Siria Ertel, Sophie Gawehn, Caroline Geißler,
Gabriela Gietl, Simona Härter, Nathalie Hartwig, Janice Herder, Angela Karnoll,
Pauline Klink, Céline Krost, Saskia Mattonet, Kira Meyer, Katharina Moll,
Annika Müller, Marie N'gouan, Linda Reiche, Alina Schunk, Maike Steinbacher,
Sophia Stier, Michael Theil, Anne Uhl, Elisabeth Waczek, Georg Weigand u.
Benedikt Zopes.
Weitere Informationen
und Bildmaterial:
Silke Hartmann,
Kulturperle – Kommunikation und Kulturmanagement. Tel: 069 36704417 / Mob:
015150520162. silke.hartmann@kulturperle.com; www.kulturperle.comdie