Neuer Backup-Server – Upgrade bei der Datensicherheit und Datensicherung
Datensicherheit und Datensicherung gehören zu den zentralen Aufgaben des HRZ. Auch hier ist in regelmäßigen Abständen ein technisches Upgrade notwendig. In den ersten Septembertagen wurde ein neuer IBM Power 9 Server geliefert, der den zweiten Backup-Server aus dem Jahr 2013 ablösen soll. Zurzeit finden Einbau, Installation und Konfiguration im Data-Center statt. Nach abschließenden Tests wird dann der Dienst auf die neue Maschine umgeschwenkt. Änderungen bei den Backup Clients sind dafür nicht erforderlich.
Die Lehrenden und Studierenden der Goethe-Universität haben die Herausforderung eines reinen online-Semesters bedingt durch Corona angenommen und nutzen die IT-Tools des Hochschulrechenzentrums (HRZ) für virtuelle Lehre intensiv. Im Vergleich zu vielen anderen Universitäten in Deutschland ist das Angebot an der Goethe-Universität außerdem sehr vielfältig.
An der Goethe Universität gibt es bereits seit vielen Jahren IT-Tools für die digital unterstützte Lehre, aber sie wurden zuvor nicht in diesem Ausmaß und nicht als alleiniges Lehr- und Lernangebot eingesetzt. Zahlreiche dieser Werkzeuge werden vom Hochschulrechenzentrum zur Verfügung gestellt. Hierbei kommen insbesondere die zentrale Lernplattform OLAT sowie das vom HRZ bereitgestellte Videoportal Mediasite mit Vorlesungsaufzeichnungen zum Einsatz, für Videokonferenzen Vidyo, genauso wie der Webkonferenzdienst Zoom. Lehrende, Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Studierende waren zum Teil mit den verschiedenen online Tools bereits vertraut. Manche Lehrkräfte setzen sich aber auch erstmals mit virtueller Lehre auseinander. Während die einen Spaß an virtueller Lehre haben, ist es für andere eine große Herausforderung. Da ist der Druck, sich in kürzester Zeit mit den Grundzügen der jeweiligen Werkzeuge vertraut zu machen, Seminarmaterialien und Vorlesungsinhalte digital bereitzustellen, und natürlich der Wunsch, dass die Technik immer reibungslos funktioniert. Eines steht in jedem Fall fest so Jan Wauschkuhn, der im HRZ Abteilungsleiter für den Bereich Applikationen ist: „Für alle Beteiligten ist das Sommersemester ein großer Lern- und Weiterentwicklungsprozess in Sachen digital unterstützte Lehre. Das HRZ setzt dabei auf nutzerfreundliche und leistungsfähige IT-Dienste und eine enge Kooperation mit unseren uni-internen Partnern, z.B. in der AG „Virtuelle Lehre“. Nach einem ersten Resümee aller Beteiligten von Lehrenden über Studierende bis zu den Kooperationspartnern in der Goethe-Universität und HRZ kann sich das Ergebnis sehen lassen.“
Im Überblick: Angebote des HRZ für virtuelle Lehre:
Zentrale Lernplattform OLAT
Ein großer Teil der Seminare findet in diesem Sommersemester auf der zentralen Lernplattform OLAT (Online Learning and Training) statt. Auch die Universität des 3. Lebensalters (U3L) ist mit zahlreichen Kursen vertreten. Lehrende können hier verschiedene Kursbausteine nutzen: vom Material bis zum Upload-Ordner für Studierende, damit diese Präsentationen hochladen können, Forum, Link- und Literaturliste, genauso wie Aufgaben, Tests und Fragebögen oder (über das Videoportal) eingebundene Video-Streams. Studierende können eigene Arbeitsgruppen einrichten oder ein ePortfolio erstellen. Vor Semesterbeginn wurde die Zahl der Server im Hintergrund massiv erhöht, um die erwartete gestiegene Zusatzbeanspruchung durch die mehr als verdoppelte Zahl von Kursen aufzufangen.
Vorlesungsaufzeichnungen / Videoportal der Goethe-Universität
Rege verwendet werden die Vorlesungsaufzeichnungen, welche die HRZ-Medientechnik über das Videoportal der Goethe-Universität bereitstellt. Viele Dozenten nutzen auch das Video-Upload-Tool MyMediasite, um Videos ihrer Lehrveranstaltungen selbst zu erstellen. In der ersten Semesterwoche war der Ansturm so groß, dass an einem Tag stärker auf die Videoserver zugegriffen wurde als sonst in einem ganzen Monat! Mit dieser Last hatten die Streaming-Server zu kämpfen, Videos konnten oft nur verzögert abgespielt werden. Dies führte zu Verärgerung bei manchen Usern. Die Streaming-Server wurden daraufhin weiter aufgerüstet, sodass die Videos wieder flüssig abgespielt werden können. „Im April/Mai wurden von den Lehrkräften so viele Vorlesungsaufzeichnungen, PowerPoint-Präsentationen mit Ton und Filme produziert, dass bereits Warteschlangen beim Upload entstanden sind“, sagt Ullrich Grimm-Allio, Gruppenleiter HRZ-Medientechnik. „Aktuell ist die Lage wieder etwas ruhiger, auch weil wir zusätzliche Rechenleistung bereitgestellt haben.“
Webkonferenzdienst Zoom
Der Webkonferenzdienst Zoom ist seit dem Sommersemester 2020 neu im Angebot. Zoom ist ausschließlich für größere Seminare und Vorlesungen in der Online-Lehre gedacht. Lehrende können ihr Seminar so als „Video-Lecture“ abhalten und ihre Präsentationen über den Bildschirm mit den Studierenden teilen. Bei der Verwendung von Zoom stehen standardmäßig virtuelle Räume für bis zu 300 Teilnehmer*innen zur Verfügung. Wenn erforderlich lässt sich die Kapazität bis zu 500 oder 1000 Teilnehmer*innen erweitern. Im Gegensatz zu vielen anderen Universitäten in Deutschland, hat die Goethe-Universität Zoom an das eigene Identity Management (IDM) angebunden. Dadurch lassen sich über einen Authentifizierungsserver mit dem HRZ-Account bei Zoom virtuelle Räume bedienen (siehe Intranetmeldung „Alltagshelden in der Corona Krise“ vom 23.04.2020). Mit dieser Maßnahme wird nicht nur ein höherer Datenschutz gewährleistet, sondern auch die Vergabe der Zoom-Berechtigungen stark vereinfacht.
Videokonferenzen mit Vidyo
Das Videokonferenztool Vidyo steht für kleinere Gesprächsrunden, vertrauliche Videokonferenzen oder beispielsweise mündliche Einzelprüfungen oder Disputationen zur Verfügung. Das System wird im HRZ-eigenen Datacenter ohne Cloudanbindung betrieben. Die Kommunikation verläuft immer Ende-zu-Ende verschlüsselt.
E-Prüfungen
Elektronische Prüfungen finden seit Juni wieder auf dem Campus in kleinem Rahmen statt, streng geregelt nach RKI-Vorgaben. Darüber hinaus ist es möglich, die Prüfungen vom Homeoffice aus durchzuführen beziehungsweise an ihnen von zuhause aus teilzunehmen. Fachbereiche und Prüfungsämter können sich bei Fragen zur Organisation elektronischer Prüfungen mit LPLUS an das HRZ-E-Prüfungsteam wenden.
Von A (Ausblick) bis Z (Zahlen)
Die Corona-Krise zeigt in jedem Fall, dass digital unterstützte Lehre ein wichtiger Anker für Lehre und Lernmöglichkeiten an Universitäten ist. Nach der Pandemie dürfte sie weiter an Bedeutung gewinnen. Das HRZ versucht die IT-Dienste in diesem Bereich stetig zu optimieren. Die HRZ-Medientechnik ist immer wieder über Twitter in den direkten Austausch mit den Usern getreten, um zu erfahren, wie die aktuelle Erfahrung mit den Videostreams ist. Außerdem gibt es Informationen zu den verschiedenen Tools für digitale Lehre auf den Webseiten inklusive FAQs. Trotzdem lässt sich nicht jedes erdachte Lehrszenario umsetzen und somit nicht jeder Wunsch erfüllen.
Die Zahlen zur Nutzung der verschiedenen Online-Tools des HRZ sprechen in jedem Fall für sich und dürften noch weiter steigen – „Das zeigt: Die Goethe-Universität steht in puncto digital unterstützte Lehre insgesamt sehr gut da“, sagt Jan Wauschkuhn.
Zahlen, bitte!
Der Artikel ist auch im GoetheSpektrum 02.2020 erschienen.
Das Sommersemester 2020 findet in Corona Zeiten komplett virtuell statt. Pünktlich, seit Beginn des Semesters steht der Webkonferenzdienst Zoom an der Goethe-Universität für virtuelle Lehre zur Verfügung. Der Zoom-Lizenzvertrag wurde dahingehen erweitert, dass alle rund 5.000 Mitarbeiter*innen der Goethe-Universität den Service nutzen und sich mit Ihrem HRZ-Account anmelden können. Lehrende können so neben der zentralen Lernplattform OLAT (Online Learning and Training) und dem Videoportal mit eLectures einen weiteren Dienst verwenden, um virtuelle Lehre zu gestalten. Studierende erhalten dann eine Einwahl-ID zur Lehrveranstaltung. Sie können sowohl am stationären Rechner, am Laptop als auch via Smartphone teilnehmen. Die Bildqualität der Meetings überzeugt viele genauso wie die weiteren Funktionalitäten. Bei der Verwendung von "Zoom" stehen standardmäßig virtuelle Räume bis 300 Teilnehmer*innen zur Verfügung. In begründeten Fällen sind "große Meetings" bis 500 oder 1000 Teilnehmer*innen möglich.
Die Zahlen nach den ersten beiden Semesterwochen sprechen für sich: bis Anfang Mai wurden 2000 Zoom Lizenzen abgerufen. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt 3265 Zoom-Meetings, 3817467 Meeting-Minuten, 58999 Teilnehmer*innen bzw. Teilnahmen. In der letzten Aprilwoche waren es 600 Zoom-VCs pro Tag im Schnitt.
Gleichzeitig wurde an der Goethe-Universität von Anfang an darauf geachtet, den Datenschutz mitzudenken. Hierzu gibt es eine Richtlinie des Sicherheits-Management-Teams (SMT) der Goethe-Universität. Diese Regelung gilt für alle Angehörigen der Goethe-Universität Frankfurt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Identity Management (IDM) des HRZ in nur wenigen Tagen an den Webkonferenzzoomdienst Zoom so angebunden, sodass keine Account-Daten an den Clouddienstanbieter gehen, sondern auf den Servern der Goethe-Universität bleiben. Dies war ein Zusammenspiel aus dem Identity Management Team, der Webadministration, der Netzabteilung und der Medientechnik. In Zeiten von "Home Office" ist dies zugleich unter herausfordernden Bedingungen geschehen, da sich keiner mal eben zwischen "Tür und Angel" absprechen konnte. Von daher war es sehr erfreulich, dass zum Semesterstart Lehrende mit Zoom loslegen konnten, ohne dass it-sicherehitsrechtliche Aspekte außer Acht gelassen wurden.
Die HRZ-Medientechnik bietet bekanntlich Videodienste Live und on Demand sowie mobile Lösungen an der Goethe-Universität an. Der Ansturm zu Beginn der Corona Krise auf die desktopbasierten Videokonferenzen war enorm und stellte die HRZ-Medientechnik vor neue Herausforderungen.
Bisher
stellte die HRZ-Medientechnik Vidyo – den Videokonferenzdienst – mit 27
Leitungen zur Verfügung. Ullrich Grimm-Allio von der HRZ-Medientechnik sagte
dazu: „Das reichte für durchschnittlich 400 Konferenzanrufe pro Tag, die überwiegend
völlig ohne unser Zutun abliefen.“ Er fügt hinzu, dass gleich zu Beginn der
Corona Krise klar war, dass gehandelt werden muss: „Gleich zu Beginn des
Lockdowns haben wir 25 weitere Leitungen lizensiert. Wir haben darüber hinaus
noch 10 priorisierte Leitungen für das Präsidium angeschafft, um die
Kommunikation dieses wichtigen Gremiums sicherzustellen.“ Schnell stellte sich
heraus, dass auch diese nun 62 Leitungen nicht lange ausreichen würden. Deshalb
wurden weitere 50 Leitungen lizensiert und für die Dauer des Sommersemesters 2020
zusätzlich 200 weitere Lizenzen angemietet. Alles in allem macht das jetzt 312
Leitungen. Das sind über 10 x mehr als bisher und mehr als die Hälfte der
Gesamtkapazität des DFN-Systems Pexip!
Seit letzter Woche waren weitere Kolleginnen und Kollegen des HRZ damit beschäftigt im HRZ-Datacenter die Voraussetzungen für diesen enormen Aufwuchs zu schaffen. Die volle Kapazität steht seit Mittwoch, den 1. April 2020 (und das ist kein Scherz!) zur Verfügung! Die Vorteile von Vidyo gegenüber cloudbasierten Drittanbietern bestehen in erster Linie darin, dass die Server komplett im Datacenter des HRZ stehen und damit die Datensicherheit gewährleistet ist. Außerdem läuft die Kommunikation vollständig Ende-zu-Ende verschlüsselt, auch in Konferenzen mit mehreren Teilnehmern. Hinzu kommt, dass das System die Standards H.323 und SIP nutzt. Es kann so mit anderen Videokonferenzsystemen kommunizieren. Ein weiterer Pluspunkt besteht darin, dass Clients für PC, Mac, iOS und Android zur Verfügung stehen. Linux-User können auf den browserbasierten WebRTC-Dienst zurückgreifen. Schließlich erhalten die Nutzer an der Goethe-Universität und deren Gäste (!) direkten Support von der HRZ Medientechnik.
Der Systemhersteller Vidyo hat sein Angebot außerdem erweitert: Für die Dauer von 6 Monaten erhält die Goethe-Universität Frankfurt eine zusätzliche Vidyo-Cloudlösung mit bis zu 1000 Leitungen. Diese Vidyo-Cloud wird gerade konfiguriert und ist in Kürze einsatzbereit.Der Artikel ist auch im Webmagazin vom 01. April 2020 zu finden.